Merkmale Alpenschneehühner sind ca 34–40 cm gross, die Flügelspannweite beträgt 54–60 cm und die Vögel werden zwischen 400 und 550 g schwer. In allen Kleidern fallen im Flug die weißen Flügel und die schwarzen Schwanzfedern auf. Alpenschneehühner mausern sich vier Mal im Jahr (die Weibchen drei Mal) und passen sich bei jedem Federkleidwechsel der jeweiligen […]
Alpenschneehühner sind ca 34–40 cm gross, die Flügelspannweite beträgt 54–60 cm und die Vögel werden zwischen 400 und 550 g schwer. In allen Kleidern fallen im Flug die weißen Flügel und die schwarzen Schwanzfedern auf.
Alpenschneehühner mausern sich vier Mal im Jahr (die Weibchen drei Mal) und passen sich bei jedem Federkleidwechsel der jeweiligen Umgebung an. Im Winter sind sie, wie der Name Schneehuhn schon sagt, fast ganz schneeweiß, nur die Männchen haben eine schwarze Schwanzunterseite und über dem Auge einen roten Fleck sowie einen schwarzen Zügelstreif.. Im Frühjahr wird die Oberseite der Männchen bunt gesprenkelt, was für ein optisches Verschmelzen mit der inzwischen schneefreien Umgebung sorgt. Die Weibchen sind insgesamt etwas rotbräunlicher. Im Sommer verschwinden dann die weißen Bereiche völlig von der Oberseite, nur die Flügel erscheinen im Flug weiterhin weiß. Die Schneehühner haben nun eine grau-gesprenkelte Gesamterscheinung.
Alpenschneehühner erreichen im Herbst ihr Höchstgewicht, dass dann allmählich bis zum Frühjahr sinkt. Alpenschneehühner verlassen sich auf ihre hervorragende Tarnung. Wenn Wanderer sich nähern, bleiben sie so lange sitzen, bis man fast auf sie tritt, um dann mit lautem Flügelburren aufzufliegen.
In den Alpen hält sich das Schneehuhn während der Fortpflanzungsperiode oberhalb der Waldgrenze auf und ist dann meist zwischen 1800 und 2700 Metern anzutreffen. Im Sommer und Herbst ist es dagegen meist oberhalb von 3000 Metern anzutreffen. Der Lebensraum sind Zwergstrauchheiden, trockene Gebirgsrasen und Almwiesen, Moränen- und Gerölllandgebiete sowie Schneetäler. Während der kalten Jahreszeit hält sich das Alpenschneehuhn vor allem an exponierten Hängen auf, die früher abtauen. Dabei steigen sie häufig auch in leicht niedrigere Lagen als während der Brutzeit herab. Die Auswahl der Wintereinstände geschieht vor allem nach dem Nahrungsangebot. Es handelt sich entweder um Flächen mit Grasvegetation, von denen der Schnee weggefegt ist oder um Baum-Strauch-Vegetation. Alpenschneehühner bleiben fast nur am Boden. In steinigem Gelände mit wenig Vegetation oberhalb der Baumgrenze oder im Winter sind sie auch in den lichten Weiden- und Birkenwäldchen an der Baumgrenze zu finden.
Die Winternahrung der Alpenschneehühner bestehen aus Endtrieben und Knospen sowie Blättern von Pflanzen. Wichtige Nahrungspflanzen sind Weiden und Birken. Während des Sommerhalbjahrs fressen sie Samen, Blätter und Blüten sowie Beeren. Tierische Nahrung spielt keine Rolle in der Ernährung des Alpenschneehuhns. Selbst Jungvögel ernähren sich überwiegend pflanzlich.
Alpenschneehühner werden gegen Ende ihres ersten Lebensjahr geschlechtsreif und beteiligen sich im Folgejahr am Brutgeschäft. Sie sind tendenziell monogame Vögel. Das Männchen wählt das Brutrevier aus, während das Weibchen mit dem Bau des Nestes beziehungsweise mit dem Brutgeschäft beschäftigt ist. Generell brütet im Revier des Männchens immer nur ein Weibchen. An dem Fortpflanzungsgeschäft nicht beteiligte Vögel bleiben auch im Sommer in kleinen Trupps zusammen oder leben einzeln im Brutareal. Das Nest ist eine kaum ausgepolsterte flache Mulde zwischen Steinen oder unter Sträuchern. Solange das Gelege noch nicht vollständig ist, bedeckt das Weibchen beim Verlassen des Nestes die Eier mit Pflanzmaterial. Das Vollgelege umfasst 3–11 rahmfarbene bis gelblichbraune Eier, die braune Flecken aufweisen. Die Brutdauer variiert leicht in Abhängigkeit des geographischen Verbreitung. Im Norden des Verbreitungsgebietes beträgt die Brutzeit gewöhnlich nur 21 Tage, im Süden dagegen 23 bis 24 Tage. Das Männchen ist nicht am Brutgeschäft beteiligt, sondern bewacht das Revier von einem etwas erhöhten Platz wie beispielsweise einem Erdhügel oder einem Stein aus. Eindringlinge werden unabhängig von ihrer Größe vom Hahn attackiert. Die Küken gehen als Nestflüchter gleich nach dem Schlüpfen mit der Mutter auf Insektenjagd. Nach zwei Wochen können sie bereits kurze Strecken fliegen. Das Wachstum ist im Alter von ca. 2 Monaten beendet.
Ende August, Anfang September schließen sich die Familienverbände wieder zu Scharen zusammen. In den Wintermonaten lösen sich diese sehr großen Verbände jedoch wieder in kleinere Trupps auf, die sich über eine weite Fläche verteilen. Die Schneehühner ruhen in Schneekammern, wenn sich zwischen Sträuchern lockere Schneedecken bilden. Der Boden einer solchen Schneekammer befindet sich 25 bis 28 Zentimeter unterhalb der Schneeoberfläche, für das Eingraben und Herstellen einer solchen Schneekammer benötigen Alpenschneehühner nur 15 Sekunden.
Das Schneehuhn gilt als ungefährdet. Fortlaufendes Monitoring zeigte jedoch, dass von 2000 bis 2010 die Population des Alpenschneehuhns in den Schweizer Alpen stark abgenommen hat. Ökologische Modelle sagen vorher, dass sich allein aufgrund einer erhöhten Durchschnittstemperatur während der Brutzeit das potenzielle Habitat bis zum Jahre 2070 um bis zu zwei Drittel verringern wird. Außerdem wird sich nach den Vorhersagen der Lebensraum der Schneehühner in Richtung Gebirgsgipfel verschieben.